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26 Apr., 2023
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Fatigue- mehr als nur Müdigkeit!

Müdigkeit, fehlender Antrieb und Kraftlosigkeit trotz ausreichend Schlaf?
Mitunter kommen noch Gedächtnisprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und depressive Verstimmungen hinzu- man spricht von einer tumorbedingten Fatigue oder einem chronischen Fatiguesyndrom (CFS).
Umgangssprachlich lässt es sich mit Müdigkeit/ Erschöpfung übersetzen.
Es handelt sich um einen Symptomenkomplex, wie er bei chronischen Erkrankungen vorkommen kann, somit also auch bei Krebs.

Die Beschwerden lassen sich nicht mit Ruhe und ausreichend Schlaf lindern.
Dieser Zustand kann wochenlang oder sogar Jahre andauern.
Fast 90% aller Krebspatienten leider unter diesem Erschöpfungssyndrom.
Aus medizinischer Sicht sind die Ursachen und Erscheinungsformen der tumorbedingten Fatigue sehr komplex, verschieden und bis heute nicht eindeutig geklärt.
Eine organische Ursache sollte ebenfalls abgeklärt werden.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollte ärztlich diskutiert und ausgeschlossen werden.
Trotzdem gibt es einige Maßnahmen, die eine lindernde Wirkung zeigen können.
Das CFS wird symptomorientiert behandelt.
Oftmals kann zum Beispiel eine Bluttransfusion, also die Gabe von roten Blutkörperchen, Linderung verschaffen.

Durch die Aufnahme von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) wird wieder vermehrt Sauerstoff an die roten Blutkörperchen gebunden und alle Organe besser versorgt.
Dieses sorgt für mehr Leistung und Energie.
Zusätzlich sollten auch die Langzeiteisenspeicher, Folsäure und das Vitamin B12 laborchemisch untersucht werden.
Dieser ganze Prozess wird auch als Anämiediagnostik zusammengefasst.
Meistens findet ein individuelles Bewegungstraining (gerätegestützte Krankengymnastik oder die Behandlung im Bewegungsbad), Entspannungsübungen, Schlafhygiene und eine psychoonkologische Begleitung zusätzlich statt.

Aber auch hier können Betroffene wieder allerhand selbst unternehmen:

*moderate, körperliche Aktivitäten vorwiegend an der frischen Luft- Belastungsintensität langsam steigern
*moderates Krafttraining (kann in einer Physiotherapiepraxis, im Fitnessstudio oder zu Hause stattfinden)
*Yoga
*Qi Gong
*Nordic Walking
*Achtsamkeitstraing
*Muskelentspannungstechniken
*Kräfteeinteilung über den Tag verteilen und die Belastung langsam steigern
*einen Haushaltsplan erstellen (Aufgaben können zB auch an Familienangehörige verteilt und abgegeben werden)
*ein Fatiguetagebuch führen
*gesunde, ausgewogene Ernährung
*Hilfsmittel können in Anspruch genommen werden (Rollatoren, Rollstühle, Gehhilfen) *auf ausreichende Trinkmenge achten
*genügend Ruhepausen einplanen und auch nehmen!
*für Arbeitnehmerinnen: nutze den Wiedereingliederungsplan, um in den Job zurück zu finden
* schon einmal an einen Minijob oder ehrenamtliche Tätigkeit gedacht?
* Psychoonkologische Begleitung nutzen
* Angebote der Selbsthilfegruppen in Anspruch nehmen
* Kneipp‘sche Güsse
* Mikronährstoffe können ggf. hilfreich sein- hier muss unbedingt eine gute Beratung
erfolgen und sollte mit dem Onkologen besprochen werden (aktuell ist keine Studienlage vorhanden, die die Wirksamkeit bestätigt)

Merke!
Für Familie und Freunde ist dieses komplexe Syndrom nur sehr schwer nachvollziehbar. 
Oftmals gibt es nur wenig Verständnis für Betroffene Frauen in dieser Situation.
Hier sollte dringend Abhilfe geschaffen werden, zum Beispiel in Form von Gesprächen und eingehenden Beratungen.
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